Das Studium
In den deutschsprachigen Ländern - BRD, Österreich,
Schweiz - gibt es über 125 Universitäten.
Die Uni in Wien war die erste, es gibt sie seit 1365.
Die Uni Heidelberg gibt es seit 1386.
(Leipzig 1408; Rostock 1419). Seit 1960 gibt es mehr
als 20 neue Universitäten in der BRD.
Fast zwei Millionen Studenten studieren an deutschen
Universitäten.
Sie studieren im Durchschnitt 14 Semester, das sind
sieben Jahre.
Jedes Universitätsjahr hat zwei Semester, das
Wintersemester - von Mitte Oktober bis Mitte Februar - und das Sommersemester
- von Mitte April bis Mitte Juli.
Die Studenten beenden ihr Studium mit dem Staatsexamen
oder einem Diplom.
Ich heiße Kevin
Goellner. Ich bin 23 Jahre alt und bin Student an der Universität
Heidelberg.
Ich heiße zwar
‘Kevin’, aber ich bin Deutscher. Ich studiere jetzt Englisch - oder besser
Anglistik -
mit Schwerpunkt kanadische
Literatur hier an der Uni. Ich habe schon drei Jahre hinter mir
und bin jetzt im siebten
Semester. In zwei Jahren mache ich meine Abschlußprüfung.
Aber vorher reise ich
noch nach Kanada. Nächstes Jahr arbeite ich als “TA” an der Uni in
Toronto.
Heute ist der 10. Oktober,
d.h. der Unterricht beginnt in ein paar Tagen. Ich habe schon meinen
Stundenplan. Dieses Semester
habe ich sehr viel Arbeit. Ich nehme drei Seminare, und dazu gehe
ich noch in fünf
Vorlesungen. In zwei Seminaren sprechen alle Englisch, nur im Linguistikseminar
spricht der Professor
Deutsch. In den Vorlesungen spricht man auch viel Englisch.
Dienstags habe ich keinen
Unterricht. Ich gehe aber trotzdem jeden Tag zur Uni. Ich arbeite viel
in der Bibliothek. Ich
lese und lerne dort. Ich esse auch an der Uni. Es gibt eine Mensa, dort
ist
das Essen sehr billig
und auch nicht schlecht.
Die Uni ist im Zentrum
von Heidelberg, aber dort sind die Wohnungen sehr teuer. Ich wohne in
Handschuhsheim, das ist
am Nordende von Heidelberg, und da sind die Mieten nicht so hoch. Es
sind nur ein paar Kilometer
von meiner Wohnung zur Innenstadt. Im Sommer fahre ich mit dem
Fahrrad, und im Winter
nehme ich die Straßenbahn.
Ich bin aus Frankfurt.
Meine Eltern wohnen noch da und auch meine kleine Schwester Bettina.
Frankfurt ist viel größer
als Heidelberg, aber ich finde es hier schöner. Es ist viel los in
der Stadt.
Es gibt viele Kneipen,
Kinos und sogar ein paar Theater. Musik gibt es natürlich auch viel
- von
Jazz und Rock bis Klassik.
Ich höre gern Jazz und sehe gern Filme, aber keine Hollywoodfilme.
In
Heidelberg gibt es zwei
spezielle Kinos; dort spielt man alternative Filme. Sport mache ich auch
ein wenig, aber ich habe
nicht so viel Zeit. Das Studium nimmt zu viel Zeit in Anspruch. Geld habe
ich auch nicht sehr viel.
Glücklicherweise kostet das Studium in Deutschland nichts. Meine Eltern
geben mir etwas Geld,
und dazu bekomme ich BAföG. Was BAföG ist, erzähle ich dir
später.
Tschüß,
Kevin
Guten Tag. Ich heiße Maren Küster, und wer sind
Sie? |
Guten Tag. Mein Name ist Olaf Frehm.
Wohnen Sie hier in Mainz? |
Ja, richtig. Sie auch? | Ja, genau aber noch nicht lange.
Wie finden Sie Mainz? |
Ich finde Mainz ganz gut. Man kann hier viel machen.
Ich bin gern hier. Und Sie? |
Ich eigentlich auch, ich wohne gern hier. Ich finde die
Stadt nicht schlecht. Sie ist sehr alt, und es gibt ziemlich viele interessante Sachen. Sind Sie auch aus Mainz? |
Nein, eigentlich komme ich aus München.
Meine Eltern wohnen noch dort, und ich war dort in der Schule. |
Wirklich? München kenne ich ganz gut.
Ich war dort an der Uni. |
So, wie lange waren Sie dort? | Ein Semester lang.
Die Uni dort ist wirklich sehr groß. |
Ja, es gibt dort viele Studenten.
Aber die Stadt ist toll, nicht? |
Ja, das stimmt. München finde ich sehr gut.
Was machen Sie in Mainz? Arbeiten Sie hier oder studieren Sie? |
Ich studiere Biologie und Sport.
Sind Sie auch Student? |
Ja, ich studiere Mathematik und Philosophie. |
Eine interessante Kombination.
Wie finden Sie Mathematik? |
Mathematik ist ganz interessant, aber ziemlich
schwer. Es gibt viel Arbeit, aber man lernt auch viel. Und wie finden Sie Biologie? |
Nicht schlecht, aber auch sehr schwer. Ich arbeite
viel, aber nicht zu viel. Sport finde ich leicht. Das mache ich gern. |
Oh, es ist schon halb drei!
Ich habe in 15 Minuten eine Vorlesung. |
Auf Wiedersehen. | Auf Wiedersehen. |
Am Freitag fahre ich um halb neun in die Stadt. Dann gehe
ich in ein Café, trinke Kaffee und lese
die Zeitung. Um zehn Uhr ist meine erste Vorlesung: Kanadische
Literatur. Die Vorlesung dauert
bis Viertel vor elf. Danach gehe ich in die Bibliothek
und lese. Um eins oder halb zwei gehe ich in
die Mensa und esse zu Mittag. Freitags gibt es immer
vegetarisches Essen.
Am Nachmittag um Viertel nach drei habe ich ein Seminar.
Wir sprechen über Robertson Davies
“Deptford Trilogy”. Diese Bücher finde ich sehr
interessant. Das Seminar ist sehr gut, und ich
lerne auch sehr viel. Der Unterricht ist um halb fünf
zu Ende. Ich fahre wieder nach Hause und
arbeite dort noch eine Stunde. Am Abend gehe ich ins
Kino. Es läuft gerade “Das süße
Nachleben”, das ist ein kanadischer Film von Atom Egoyan.
Ich kenne schon ein paar Filme von
Egoyan, aber diesen nicht.